9 Grillirrtümer, die wir heute aus dem Weg räumen
In unserer schönen Welt kursieren teilweise sehr hartnäckige Grillirrtümer, die einem immer wieder begegnen werden, sofern man sich gerne und dann auch genauer mit diesem Thema beschäftigt. Sie werden derart oft genannt, dass viele Menschen diese Irrtümer als Wahrheit übernommen haben und genau diese Aussagen auch weiterhin vertreiben. Es ist also an der Zeit, diese Aussagen einmal genauer auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und die meistbekanntesten Irrtümer heute aus dem Weg zu räumen!
1. Gegrilltes schmeckt nur richtig gut, wenn mit Holzkohle gegrillt wurde
Der Klassiker schlechthin. Vermutlich dürfte jeder von uns schon einmal diesen Satz oder jene Worte in ähnlicher Form gehört oder gar selbst unter die Leute gebracht haben. Denn diese Meinung ist in unzähligen Köpfen vertreten. Doch sie ist schlichtweg falsch. Bei der richtigen Anwendung eines Grills ist es vollkommen zweitrangig, ob nun mit Holzkohle gegrillt wurde oder wie in unserem Fall mit dem Gasgrill. Eine ordentlich glühende Holzkohle ist von Natur aus geschmacksneutral und damit gar nicht in der Lage das Grillfleisch geschmacklich zu verändern. Dieses Thema haben wir übrigens in unserer Einsteigerberatung auch ein wenig genauer unter die Lupe genommen.
2. Häufiges Umdrehen des Grillgutes gart das Fleisch schneller durch
Auch ein nicht enden wollender Mythos. Viele Griller sind der festen Überzeugung, dass ihr Steak möglichst oft gewendet werden muss, damit es von beiden Seiten gleichmäßig durchgart. Doch auch das ist falsch. Am besten gart das Steak, wenn es in Ruhe gelassen wird und nur einmal gewendet wird, um es von jeder Seite einmal der (Unter-)Hitze auszusetzen. Am sinnvollsten ist es, die meiste Zeit hiervon auch den Deckel geschlossen zu lassen. Ein unnötig häufiges Öffnen des Deckels und Wenden des Steaks führt zu keinem schnelleren und keinem besseren Ergebnis, im Gegenteil.
3. Eine Gabel ersetzt eine Grillzange
Wenn es mal schnell gehen muss, greift man auch Mal auf die Gabel zurück, wenn keine Grillzange zur Hand ist. Das ist leider ein großer Fauxpas. Die Zange kann das Grillgut umfassen, ohne es zu verletzen. Dass eine Gabel ebendies nicht kann, erklärt sich hier von selbst, denn mit ihr muss in das Fleisch eingestochen werden. Selbst bei noch so vorsichtiger Anwendung durch zum Beispiel zwei Gabeln wird dabei das Fleisch in der Außenhaut verletzt. Dadurch tritt Fleischsaft aus, es wird trockener sowie zäher und kann den Grillgenuss dadurch unter Umständen deutlich abmildern.
4. Grillsteaks mit Bier zu übergießen bringt den ultimativen Geschmack
Bier schmeckt, keine Frage. Doch wer den Geschmack von seinem Bier auskosten möchte, sollte es besser nach wie vor als Getränk konsumieren. Denn auf dem Grillfleisch bringt das Bier entgegen einer weit verbreiteten Ansicht nach leider nichts Positives. Durch die starke Hitze während des Grillvorgangs schließen sich die Poren vom Fleisch und nehmen beim Ablöschen die Flüssigkeit überhaupt nicht mehr auf. Binnen Sekundenbruchteilen läuft das Bier hinunter in die Glut oder die Auffangschale. Hierbei wird oftmals auch gleich noch eventuelle Marinade entfernt. Das Bier raubt also eher Geschmack, als dass es welchen verleiht. Was nicht abläuft, verdampft ebenso schnell.
5. Nur dünne Grillscheiben eigenen sich zum Grillen
Man könnte durchaus meinen, dass sich dünne Scheiben hervorragend grillen lassen, ganz in der Annahme, je dünner ein Fleisch sei, desto zügiger würde es durchgegart sein. Das ist jedoch nur bedingt richtig. Dünne Scheiben werden zwar schnell auf dem Grill fertig, doch durch ihre Beschaffenheit ebenso schnell zäh und trocken. Bei dicken Steaks hingegen bleibt das Innere zart und saftig. Es lohnt sich also, diesem Irrtum nicht zu verfallen.
6. Tiefkühlfleisch darf sofort vom Gefrierschrank auf den heißen Grill
Dieses Vorgehen kommt auch stetig vor. Eben befand sich das Grillgut noch im Tiefkühlschrank bei -18°C und schon liegt es inmitten einer mehrere 100°C heißen Hitze. Dem Mythos nach soll das dem Fleisch nicht schaden und problemlos möglich sein. Doch leider ist auch diese Annahme alles andere als richtig. Ist das Fleisch tiefgekühlt oder generell noch sehr kalt, dann verliert es naturbedingt sehr viel Wasser. Grund hierfür ist, dass durch die enormen Temperaturunterschiede, die hierbei aufeinanderprallen, Fleischzellen schlichtweg zerstört werden.
7. Grillen auf dem Elektrogrill ist am gesündesten
Eine weit verbreitete Annahme. Ganz egal, welche Art von Grill zum Einsatz kommt: Wer richtig grillt, genießt alle Vorzüge, die Fleisch zu bieten hat. Hiervon ebenso betroffen sind sämtliche Vitamine und Nährstoffe.
8. Auf dem Grill kann alles gegrillt werden
Nun gut, zum Teil ist das richtig. Es kann durchaus alles auf einen Grill gelegt und damit zubereitet werden. Die Frage ist vielmehr, ob das sinnvoll ist. Die Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares: Nein. Es bringt keinerlei Vorteile mit sich. So wird zum Beispiel ausdrücklich davon abgeraten, extrem gesalzene oder gepökelte Fleischwaren auf den Grill zu legen.
9. Viel Marinade bedeutet besserer Geschmack
Auch wenn der Gedanke auf den ersten Blick sehr logisch erscheint, gilt hier eher die Devise: Weniger ist mehr. Wird die Marinade zu stark aufgetragen, verbrennt sie schnell und kann so den ganzen Geschmack des Grillfleisches negativ beeinflussen.
Das waren sie, die neun häufigsten Grillirrtümer, die immer wieder durch die Welt kursieren und die auch Du möglicherweise schon das eine oder andere Mal gehört hast. Wir haben nun versucht, diese einmal grundlegend aus dem Weg zu räumen und ein Stück weit zur Aufklärung beigetragen. Vielleicht möchtest Du diese Erkenntnisse künftig auch mit uns in die Welt hinaustragen, damit die Grillirrtümer sich in der Zukunft hoffentlich nicht mehr so hartnäckig halten, wie bislang. Weitere interessante Infos erklären wir übrigens bei den häufig gestellten Fragen.